Der G-BA hat am 20.11.2020 auf Antrag der Patientenvertretung beschlossen, dass die Unterkieferprotrusionsschiene (UPS) als Behandlungsalternative für Erwachsene mit einer obstruktiven Schlafapnoe zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden darf. Informationen zum weiteren Ablauf finden Sie hier.

Schnarchen

Bis zu 40 % der Bevölkerung in Industrienationen schnarchen. Die nachlassende Muskelstraffung während des Schlafs verursacht eine Verengung der oberen Atemwege. Diese Verengung beschleunigt den Atemluftstrom. Dadurch beginnen verschiedene Strukturen im Bereich der oberen Atemwege zu flattern und verursachen das Schnarchgeräusch. Schnarchen ist also ein mechanischer Vorgang, dem man mechanisch entgegenwirken kann.

 

Leichtes oder sogenannte Primäres Schnarchen hat keine relevanten gesundheitlichen Folgen, die Rhonchopathie, also das krankhafte Schnarchen dagegen schon.

Die Apnoe, der Atemstillstand während des Schlafs

Die Schlafapnoe ist ab einem gewissen Grad eine sehr ernst zu nehmende Krankheit (Schlafapnoe-Syndrom), die nicht nur zu einer erhöhten Tagesmüdigkeit, sondern auch zu sehr ernsten Folge-Erkrankungen, insbesondere des Herz-/Kreislaufsystems führt. Klicken Sie dazu auch zu einem weiteren Bericht auf unserer Homepage

 

Die obstruktive Apnoe ist ein kompletter Verschluss der Atemwege, bei der zentralen Apnoe setzt dagegen der zentrale Atemreflex aus.

 

Die Hypopnoe ist eine Reduktion des Atemflusses um mehr als 50 %.

 

Der Apnoe/Hypopnoe-Index (AHI) ist das Maß für die Schwere der Erkrankung.

 

10 Ereignisse pro Stunde mit mindestens 10 Sekunden Dauer ergeben einen Index von 10 (AHI 10).

Die Wirkungsweise einer Unterkiefer-Protrusionsschiene

Die Unterkiefer-Protrusionsschiene besteht aus je einer transparenten Schiene für den Oberkiefer und den Unterkiefer. Beide Schienen sind durch zwei seitlich angebrachte Stege miteinander verbunden. Dies bewirkt, dass der Unterkiefer in Position gehalten oder nach vorne gezogen wird. Dies wirkt einer Verengung der Atemwege entgegen. Die Geschwindigkeit der Atemluft nimmt ab und damit das geräuschbildende Flattern der Weichteile. Kiefernbewegungen sind mit dieser Schienen-Art möglich.

 

Auch nachträglich kann die Vorverlegung schrittweise angepasst werden, damit ein möglichst optimales Ergebnis erreicht wird.

 

Eine Vorverlegung des Unterkiefers kann das Schnarchen deutlich reduzieren und ggf. den Apnoeindex reduzieren.

 

Die Verwendung der Bilder mit freundlicher Genehmigung von ERKODENT

Wann ist eine Unterkiefer-Protrusionsschiene geeignet?

Da in fast allen Fällen das Schnarchgeräusch durch Verengung der Atemwege verursacht wird, ist ein Erfolg zu erwarten.

 

Bei erheblicher Dickleibigkeit ist ein guter Erfolg der Behandlung jedoch fraglich. Ab einem Body-Mass-Index (BMI) von mehr als 30 nimmt die Wirkung zunehmend ab.

 

In jedem Fall muss eine fachkundige Zahnärztin / ein fachkundiger Zahnarzt beurteilen, ob Zähne und Kiefer für den Einsatz einer Unterkiefer-Protrusionsschiene geeignet sind.

 

Es gibt unterschiedliche Schienensysteme und unterschiedliche Materialen.

Schienen, bei denen der Mund zumindest teilweise geöffnet werden kann, werden oft von Nutzern als angenehmer beurteilt. Zu beachten ist dabei jedoch, dass einige Systeme beim Öffnen des Mundes die Vorverlegung des Unterkiefers vergrößern, andere hingegen verringern die Vorverlegung.

 

Schienensysteme bei denen sich der Mund nicht automatisch öffnen läßt, können von Fall zu Fall eine bessere Wirkung zeigen.

 

Wenn ein Schlafapnoe-Syndrom vorliegt, können die Kosten ggf. von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Es werden allerdings ausschließlich individuell und labormäßig angefertigte, zweiteilige Schienen zugelassen, die mindestens in Millimeterschritten nachjustiert werden können.

 

Informationen zur Kostenübernahme durch gesetzliche Krankenkassen   -   hier klicken

 

 

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Mundscanner - Innovation und Komfort

Abdrücke, die auch für die Erstellung von Protrusionsschienen genommen werden müssen, lassen sich heute schon wesentlich angenehmer nehmen, als mit der altbekannten Methode mittels Abdrucklöffel und Abdruckmasse.

 

Die Pluspunkte:

  • Angenehme Behandlungsform
  • Weniger Würgereiz
  • Kein unangenehmer Geschmack im Mund
  • Der Mund kann zwischendurch geschlossen werden
  • Bessere Qualität durch optimierte Scan-Präzision
  • Schnelle und direkte Abstimmung zwischen Zahnarzt und Labor